Strukturentwicklung Lausitz - IMAG bestätigt drei neue Projekte
Lausitz Science Park, Gewerbegebiet Lauchhammer Süd, Naturwelt Lieberoser Heide: Diese drei Projekte mit geplanten Gesamtkosten von rund 82 Millionen Euro können mit einer Förderung aus dem Strukturstärkungsgesetz rechnen. Die grundsätzliche Förderwürdigkeit der Vorhaben hat heute die Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) Lausitz bestätigt. Damit können die Projektträger die Förderung bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) beantragen.
Die Chefin der Staatskanzlei, Ministerin Kathrin Schneider, betonte anlässlich der Ergebnisse der 22. Sitzung der IMAG: „Die drei heute in der IMAG bestätigten Vorhaben widerspiegeln die Vielfalt unseres Programms zur Strukturentwicklung und sprechen Schwerpunkte unseres Lausitzprogramms 2038 wie Innovation und Wissenschaft, Wirtschaftsförderung, Naturschutz und Tourismus an.“
Lausitz Science Park (LSP)
Im Nordwesten der Lausitzmetropole Cottbus entsteht an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) auf einem früheren NVA-Militärgelände eine „Innovationslandschaft mit internationaler Strahlkraft. Das ist beste Konversion“, wie Schneider betonte. Im LSP sollen unter anderem das Center for Hybrid Electric Systems Cottbus (chesco) und das DLR-Institut für elektrifizierte Luftfahrtantriebe errichtet werden. Gebaut wird auf dem Gelände des Technologie- und Innovationsparks, einem mehr als 100 Hektar großen Areal in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptcampus der BTU.
Die IMAG hat heute über den ersten Bauabschnitt – die Erschließung des Kernareals – beraten. Dafür sind Gesamtinvestitionen in Höhe von mehr als 42 Millionen Euro veranschlagt. Zur Entwicklung des herausragenden Strukturprojektes haben das Land, die Stadt und die Universität die gemeinsame Task Force Lausitz Science Park gegründet.
Schneider: „Der Lausitz Science Park ist eines der Kernprojekte des Strukturwandels und wird künftig durch den Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft neue Wertschöpfungsketten befördern. Wir sehen hier das Potenzial für mehrere Tausend attraktive neue Arbeitsplätze – und zwar in Themenfeldern, die für die Zukunft der Lausitz stehen – von Energiewende über Life Sciences, Transformation, klimaneutrale Mobilität bis Künstliche Intelligenz.“
Industrie- und Gewerbegebiet Lauchhammer Süd
Die einstige Bergbauregion Lauchhammer auf dem Weg zur modernen Industrieregion: Die Stadt will bis 2025 das Industrie- und Gewerbegebiet Süd für Investoren herrichten. Mit einem Aufwand von rund 15 Millionen Euro sollen unter anderem Gebäude abgerissen und Altlasten saniert werden.
Das Areal grenzt direkt an das ehemalige Windkraftanlagen-Werk von Vestas. Dort steht bereits eine bedeutende Investition für die Stadt und die Lausitz an: Der chinesische Konzern SVOLT errichtet auf dem einstigen Vestas-Gelände eine Batteriezellfabrik.
Schneider: „Das Unternehmen hat sich ganz bewusst für die Lausitz entschieden, denn hier entsteht ein Zentrum für Elektromobilität. Dass nach der Schließung von Vestas dort 1.000 neue Arbeitsplätze geplant sind, ist eine richtig gute Nachricht für Lauchhammer und für die Lausitz und bringt einen extra Schub für die Strukturentwicklung. Und auch für das Gewerbegebiet Süd gibt es bereits Interessenten. Mit der Investition in das Areal kann die Stadt künftig entsprechende Flächen anbieten.“
Naturwelt Lieberoser Heide
Die Naturwelt Lieberoser Heide ist im Koalitionsvertrag der Landesregierung als „landesbedeutsames Projekt“ verankert. Für das Vorhaben mit einem Gesamtaufwand von fast 25 Millionen Euro haben die Landkreise Dahme-Spreewald und Spree-Neiße, die Gemeinde Schenkendöbern, die Ämter Peitz und Lieberose/Oberspreewald sowie die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg als Gesellschafter die Naturwelt Lieberoser Heide GmbH gegründet. Unter dem Motto „Naturwelt Lieberoser Heide - Das wilde Herz der Lausitz“ wird eine Modellregion für nachhaltigen, klimaneutralen Tourismus entwickelt.
Im Zuge der Strukturstärkung soll die Heide als Attraktion für Einheimische und Touristen ausgebaut werden – mit Besucherinformationszentrum und Outdoor-Park samt Aussichtsplattform. Zugleich soll sie als verbindendes Element zwischen Spreewald, Lausitzer Seenland und Naturpark Schlaubetal weiterentwickelt werden. Dazu soll das Schutzgebiet auch an die großen Brandenburger Radwege wie den Gurkenradweg angebunden werden. Der kürzlich neu eröffnete Heideradweg führt bereits an der Heide entlang.
Schneider: „Mit dem Ausstieg aus der Braunkohle verändert sich die Lausitz. Es entsteht eine moderne Energie- und Wirtschaftsregion. Auch die Lausitzer Naturräume und der Tourismus spielen hierbei eine Rolle. Wir heben neue touristische Potenziale, um noch attraktiver zu sein für Arbeits- und Fachkräfte aus aller Welt. Wir wollen, dass Menschen die Lausitz auch für längere Urlaube entdecken. Und wir wollen, dass Menschen sich hier niederlassen. Die Naturwelt wird das befördern.“
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