Senftenberg - „Erprobung von Augmented und Virtual Reality in Partizipationsprozessen für die Neugestaltung einer Jugendfreizeitfläche“
In Senftenberg werden Freizeitangebote für Jugendliche und junge Erwachsene benötigt. In einem ambitionierten und aktivierenden Teilhabeprozess erprobt die Stadt mit dieser Zielgruppe neue, virtuelle Planungs- und Gestaltungsmethoden, um einen attraktiven Treff- und Aktionsort gemeinsam zu entwickeln.
Die Stadt Senftenberg hat bei der Erarbeitung eines neuen Spielplatzentwicklungskonzepts einen zusätzlichen Bedarf an Freizeitflächen für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 13 und 25 Jahren ermittelt. Im Rahmen des Modellvorhabens sollen innovative, zielgruppenorientierte Beteiligungsformate konzipiert und getestet werden, bei denen Augmented Reality und Virtual Reality zum Einsatz kommen. Virtual Reality schafft eine computergenerierte Umgebung, während Augmented Reality digitale Elemente in die reale Welt einfügt, um eine erweiterte, interaktive Wahrnehmung zu ermöglichen. Ziel ist es, Gestaltungsentwürfe für eine neue Jugendfreizeitfläche zu entwickeln und mit der Stadtgesellschaft abzustimmen. Konkret ist die Erarbeitung von drei Varianten mitsamt Vorplanung vorgesehen. Für eine der abgestimmten Varianten soll eine detaillierte Freiflächenplanung durchgeführt werden. Das Kinder- und Jugendparlament wird das Vorhaben über die gesamte Laufzeit begleiten und beraten. Ebenso wird das „Kompetenzzentrum Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg“ mit seiner Fachexpertise eingebunden. Neben den Kindern und Jugendlichen soll allen anderen Bevölkerungsgruppen in Workshops und bei Online-Abstimmungen eine Teilhabe ermöglicht werden. Aus den Erfahrungen der digitalen Beteiligung sollen übertragbare Empfehlungen und Hinweise für die Nutzung von Techniken der Augmented und Virtual Reality in künftigen Planungs- und Partizipationsprozessen formuliert werden.
Das Urteil der Jury: „Hier passiert was“
Sehr überzeugend befand die Jury die gut strukturierte und schlüssige Beschreibung des Vorhabens und die beabsichtigte Anwendung neuer Technologien, die sowohl zielgruppenspezifisch als auch methodisch innovativ sind. Insbesondere der Mehrwert der Digitalisierungsaspekte in der Partizipation, die einen demokratiestärkenden Prozess ermöglicht, hat die Jury überzeugt. Die mit dem Modellvorhaben beabsichtigte Stärkung der Identifikation der Jugendlichen mit ihrem Lebensumfeld, des sozialen Engagements und der Ausbau der Beteiligungskultur sind überzeugend. Auch der Fokus auf eine Großwohnsiedlung, die transparente Dokumentation des Modellvorhabens für „Meine Stadt der Zukunft“ und die Übertragbarkeit auf andere Projekte wurden positiv hervorgehoben.
Bild zur Meldung: © Sigrid Böttcher-Steeb