Sanierung Bestandsgebäude zur Nutzung als Kindertagesstätte und Gestaltung der Außenanlagen auf dem FamilienCampus in Klettwitz
Antragsteller: Klinikum Niederlausitz GmbH
Bewilligung am: 25.08.2014
Ort: Klettwitz
Gesamtkosten: 988.476,00 €
Projektlaufzeit: 2014 - 2015
Richtlinie: H.1.5
Der FamilienCampus Lausitz entsteht zur Zeit als Nachnutzung des ehemaligen, aufgegebenen Klinikstandortes Klettwitz als einzigartiger und zukunftsweisender Ansatz einer räumlichen wie methodischen Konzentration von Berufsausbildung in der Gesundheitsbranche, Fort- und Weiterbildungsangeboten, Kinder- und Jugendhilfe, therapeutischen Möglichkeiten sowie Beratung und Freizeitgestaltung. Gleichzeitig haben oder werden sich zahlreiche Partner mit individuellen Angeboten im Kontext Gesundheit und Pflege ansiedeln.
Das Gesamtensemble des FamilienCampus Lausitz in Klettwitz, ein Großteil der Gebäude und Freiflächen, steht unter Denkmalschütz und unterliegt damit besonderen Anforderungen hinsichtlich Sanierung, Modernisierung und nutzungsspezifischen Änderungen.
Gegenwärtig werden an der CampusSchule Lausitz bereits heute mehr als 200 Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Gesundheitsberufen ausgebildet. Da¬runter befinden sich eine große Anzahl UmschülerInnen. Daneben haben bereits zahlreiche Menschen einen neuen Arbeitsplatz bei der Antragstellerin oder den Partnerunternehmen vor Ort gefunden. Seit 2010 konnten bereits über 35 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen werden. Durch die Aktivitäten und die Entwicklung des FamilienCampus Lausitz konnte bereits der erste große Investor, der ASB Regionalverband Mittelbrandenburg, gewonnen werden. Im 2. Halbjahr 2014 wird der Baubeginn für eine Pflegeeinrichtung im Gesamtvolumen von 4,5 Mio EUR sein. Bis 2016 werden so bis zu 45 weitere sozialversiche-rungspflichtige Arbeitsplätze am Standort entstehen.
Gegenwärtig bereits umgesetzt und zukünftig noch weiter forciert werden zahlreiche Angebote der Kinder- und Jugendhilfe (z.B. Familiengruppe mit Innewohnendem Betreuer oder Betreutes Wohnen) im und am FamilienCampus angesiedelt. Dadurch werden eine Anzahl von Beschäftigten, worunter viele junge Eltern sind, zukünftig Ihren Arbeitsort in Klettwitz haben.
Für die eigenen Beschäftigten, die Beschäftigten in den eigenen Tochterunternehmen, bei den Partnern sowie auch bei den zukünftigen Investoren ist die Notwendigkeit einer gesicherten Kinderbetreuung extrem notwendig. Vielmals wird dieser Aspekt schon in den Gesprächen zu Ansiedlung oder Erweiterung als Grundvoraussetzung angeführt. Gleichzeitig kann durch eine Vor-Ort-Betreuung der Kinder ein entscheidender Mehrwert für die Entwicklung der CampusSchule Lausitz generiert werden. Immer mehr Auszubildende und Umschülerinnen sind bei Ausbildungsaufnahme bereits Eltern und sind bestrebt, ihr Kinder oder Kinder sicher und nah betreut zu wissen.
Ein weiterer und hier bundesweit einmaliger Arbeitsschwerpunkt der geplanten Betreuungseinrichtung wird in der Tagesbetreuung von Kindern sein, deren Eltern an Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen am FamilienCampus Lausitz entweder bei der Antragstellerin oder vor Ort befindlichen Bildungspartnern lernen.
In der Amtsgemeinde Schipkau kann der prognostizierte Bedarf nicht gedeckt werden. Daher besteht seitens der Gemeinde eine große Unterstützung für das hier beantragte Vorhaben. Gleichzeitig hat die Gemeinde die Möglichkeit, Kapazitäten im neu entstehenden Kindergarten zu nutzen, ohne eigene zusätzliche Investitionen tätigen zu müssen. Daher besteht für Schipkau hier ein hohes Maß an Flexibilität.
Durch die geplante Kindertagestätte sind hohe synergetische Effekte zu den bereits abgeschlossenen Maßnahmen am FamilienCampus (Internat, Versorgungseinrichtung und Multifunktionsraum) möglich und angestrebt. Schülerinnen und Schüler von weiter entfernten Regionen können weiterhin, wie bereits heute gut genutzt, im Internat übernachten, haben dann jedoch die Möglichkeit, ihr Kind mitzubringen und nah betreuen zu lassen. Die Versorgung mit Speisen und Getränken sowohl für die Kinder als auch für die zukünftigen Beschäftigten wird über die Versorgungseinrichtung realisiert, welche die Ausbildenden und Beschäftigten bereits heute nutzen. Der Multifunktionsraum steht für regelmäßige körperliche und sportliche Aktivitäten der Kinder zur Verfügung. Sport und eine aktive Lebensweise sind Grundpfeiler des pädagogischen Konzeptes der geplanten Kinderbetreuungseinrichtung. Gleichzeitig können Angebote externer, vor Ort befindlicher Dritter, wie z.B. der Physiotherapiepraxis Debus-Kühn, der pädagogischen und therapeutischen Reitanlage, den Werkstatträumen des DRK Kreisverbandes Lausitz e.V. u.a. genutzt werden.
Eine bereits unter der Belegschaft, den aktuell in der Schule befindlichen Schülerinnen und Schülern, den Teilnehmerinnen an Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen, den ortsansässigen unternehmerischen Partnern sowie der Amtsgemeinde hat einen prognostizierten langfristigen Gesamtbedarf von 36 Plätzen, unterteilt etwa pari in Kinder von 0-3 Jahren und 3-6 Jahren ergeben. Daraus ergibt sich der baulich geplante Raumbedarf. Durch die Möglichkeit der synergetischen Nutzung anderer auf dem Campusgelände befindlicher Objekte und der ansässigen Partner sind einige sonst notwendige Parameter (z.B. große Versorgungsküche, Sport- und Bewegungsraum) nicht notwendig.
Auf dem Campusgelände befindet sich ein für das geplante Vorhaben sowohl von der Größe als auch von der Lage her ideal nutzbares Gebäude, welches unter Denkmalschutz steht. Geplant sind neben der Erneuerung bzw. Aufarbeitung der Fenster und Türen die Trockenlegung des Kellerbereiches, die Erneuerung der Heizungs- und der Elektroanlage sowie die kindgerechte Installation der Sanitärbereiche. Die räumliche Kubatur benötigt dagegen lediglich einige kleinere Anpassungen und Änderungen. Im Außenbereich sollen ein Spielplatz sowie eine separate Zuwegung entstehen. Die geplante und beantragte Ausstattung entspricht so¬wohl dem pädagogischen Konzept als auch den aktuellen rechtlichen Anforderungen.
Das zuständige Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie, das Jugendamt des Landkreises Oberspreewald-Lausitz sowie die Gemeinde Schipkau sind in Planung und Konzeption der beantragten Maßnahme eng und kontinuierlich eingebunden. Alle drei Beteiligten unterstützen das Vorhaben nachdrücklich.
Mit der beantragten Maßnahme werden in Abhängigkeit von der wachsenden Belegung zusätzliche sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze entstehen. Durch die Möglichkeit der Kinderbetreuung vor Ort wird die Attraktivität des Standortes FamilienCampus Lausitz für Auszubildende, Arbeitskräfte und zukünftige Investoren einen entscheidenden und signifikanten Fortschritt erleben. Zahlreiche Unternehmenserweiterungen sind bereits durchgeführt (z.B. Physiotherapie Debus-Kühn) oder sind im Jahresverlauf geplant (z.B. DRK Kreisverband Lausitz e.V.). Die beantragte Maßnahme wird den Campuscharakter des zukunftsweisenden und innovativen Projektes FamilienCampus Lausitz unterstützen. Lernen, Leben, Therapie, Austausch, alternative Angebotsformen und Interaktion werden so sinnvoll miteinander verknüpft und in einmaliger Weise erfolgreich weiterentwickelt.